Auf der Suche nach den besten Pizzas Italiens – eine Reiseempfehlung
Als ich das erste Mal italienischen Boden betrat, war es nicht nur der Wunsch nach gutem Essen, der mich hierherführte. Ich wollte Italien in all seinen Facetten erleben, das geschäftige Treiben in den engen Gassen, das Lachen der Menschen auf den Piazzas, den Duft von frisch gebackenem Brot und heißem Espresso am Morgen. Vielleicht auch noch der eine oder andere Abstecher in das eine oder andere Museum. Doch über allem stand meine Mission: die besten Pizzerien Italiens zu finden und ihre Geheimnisse zu ergründen.
Die Hitze flimmerte über den Pflastersteinen der Via Tribunali, als ich mit meiner Reisetasche in Neapel ankam. Der Duft von frischem Basilikum und geschmolzenem Mozzarella schien die Stadt zu umarmen, eine Einladung, der ich nicht widerstehen konnte.
Mein erstes Abenteuer auf das ich mich vorbereitet habe, war die Taxifahrt zu meinem Hotel. Im Vorfeld hatte ich schon die wildesten Geschichten zu neapolitanischen Taxifahrern gehört. An Weihnachten halten sie sogar an roten Ampeln, weil sie denken, das dies eine schöne Weihnachtsdekoration ist. Also das nächste Taxi angehalten, Festpreis ausgemacht und dann die Augen geschlossen und gebetet. Es war wie befürchtet. Verkehrsregeln - Fehlanzeige. Hier wird nach dem Gesetz des Stärkeren, Lauteren und Ersten gefahren.
Neapel
Am nächsten Tag begann meine kulinarische Reise in der legendären "L'Antica Pizzeria da Michele", Via Cesare Sersale, 1, 80139 Napoli, Tel.: +39 081 1761 9996 . Eine Institution, in der die Pizza Margherita und Marinara seit 1870 nach traditionellen Rezepten gebacken wird. Der erste Biss in die saftige, perfekte Kruste ließ mich verstehen, warum selbst Elizabeth Gilbert in "Eat, Pray, Love" diesen Ort verewigt hatte. Das schlichte Interieur, mit wenigen Tischen und langen Wartezeiten, verriet, dass hier allein die Pizza im Mittelpunkt stand. Und das zu Recht.
in weiteres Juwel das ich am nächsten Tag probierte, war "Sorbillo", Via dei Tribunali, 32, 80138 Napoli, Tel.: +39 081 446643, wo der Pizzabäcker Gino Sorbillo mit viel Liebe zur Tradition und besten Zutaten ein echtes Geschmackserlebnis kreierte. Der Teig ruht 24 Stunden, wodurch er besonders luftig und bekömmlich wird, während der Belag aus hochwertigen regionalen Zutaten besteht. Der erste Biss war ein wahres Feuerwerk für die Sinne.
Es gibt natürlich noch viele Pizzerien in Neapel, aber die beiden Beschriebenen hinterliesen den größten Eindruck bei mir.
Rom
Weiter ging es nach Rom, wo die Pizzas al taglio an jeder Ecke lockten. Auf der Piazza Navona saß ich auf den warmen Stufen eines Brunnens und ließ mir ein Stück mit Feigen und Gorgonzola schmecken. Die Stadt pulsierte um mich herum, Touristen mit Selfie-Sticks, ein alter Mann, der melancholische Arien auf seiner Geige spielte. "Rom ist keine Stadt, sondern eine Welt", hatte ein Freund mir gesagt. Ich nahm einen weiteren Bissen und wusste, er hatte recht.
Die wohl beste Pizza al taglio fand ich tagsdarauf in der "Pizzarium Bonci", Via della Meloria, 43, 00136 Roma, Tel:. +39 06 3974 5416. Gabriele Bonci ist bekannt für seinen experimentellen Ansatz, bei dem er traditionelle Zutaten mit unerwarteten Kombinationen paart. Die rustikale Einrichtung, mit weißen Fliesen und einer Theke voller frischer Zutaten, verstärkte das Gefühl, hier ein echtes Handwerk zu erleben.
Florenz
Doch die Reise wäre unvollständig ohne einen Besuch in Florenz, wo in einer winzigen Gasse eine Pizzeria lag, die nur Eingeweihte kannten. Dort, am Tresen einer verrauchten Osteria, aß ich eine Pizza mit Trüffel, so reich an Aromen, dass ich für einen Moment die Gespräche um mich herum vergaß. "Ein gutes Essen ist wie eine gute Geschichte", flüsterte mir der Wirt zu. "Es bleibt in Erinnerung."
Besonders beeindruckt war ich von "Gustapizza", Via Maggio, 46R, 50125 Firenze, Tel.: +39 055 285068. Eine kleine, unscheinbare Pizzeria, die für ihre herzhafte und simple Pizza bekannt ist. Ihr Markenzeichen? Herzförmige Pizzen für Verliebte. Der kleine Laden, mit seinen rot-weiß karierten Tischdecken und duftenden Pizzakreationen, wirkte wie eine Szene aus einem alten italienischen Film.
Verona
Natürlich konnte ich es mir nicht entgehen lassen, nach Verona zu reisen, um die berühmte "Pizzeria Du de Cope", Via Zambelli, 20, 37121 Verona, Tel.: +39 045 595562 zu besuchen. Ihr neapolitanischer Stil in Kombination mit hochwertigen regionalen Zutaten machte sie zu einem wahren Highlight meiner kulinarischen Odyssee. Das gemütliche, mit warmem Licht durchflutete Ambiente lud dazu ein, sich Zeit zu nehmen und jede Geschmacksnuance zu genießen.
etc. etc. etc.
Und so reiste ich weiter, von Gasse zu Gasse, von Stadt zu Stadt, stets geleitet von dem verheißungsvollen Duft frisch gebackenen Teigs. Die Pizzerien Italiens erzählten mir ihre Geschichten, nicht nur durch die Rezepte, sondern durch die Menschen, die sie kreierten. Am Ende der Reise wusste ich: Die beste Pizza ist nicht nur eine Speise. Sie ist ein Stück Italien selbst.