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Valentinstag - was biete
ich der Frau meines Lebens?

Abends, kurz vor Feierabend im Büro.

Vor drei Monaten traf Finn die Liebe seines Lebens – Lilja. Eine Frau, die sich mit ein paar Worten nicht annähernd beschreiben lässt. Er möchte ihr unbedingt zeigen, wieviel sie ihm bedeutet, aber nur wie? In einem Monat ist Valentinstag. Finn weiß nicht so ganz, was er von diesem dubiosen Feiertag halten soll. Er hat das Gefühl, dass der Tag der Liebenden reine Geldmacherei und eine Verschwörung der Floristen-Freimauerlogen ist. Heerscharen überfallen Blumenläden und die Milka-Herzpralinen sind bereits Tage vorher schon ausverkauft. Anderseits wäre es die perfekte Gelegenheit Lilja zu zeigen, was sie ihm bedeutet.

Er schmeißt Google an und findet ein paar nette Ideen à la „Verschenke Blumen, Lieferung bis vor die Haustür“ oder „Valentinstags-Menü bei uns im Restaurant – Bitte jetzt reservieren!“. Aber das Wahre ist das doch auch nicht, schießt es Finn lautstark durch den Kopf, als wolle ihm eine Stimme sagen, suche weiter, Deine große Liebe verdient etwas besseres, also vergeig es nicht.

Na gut, also etwas persönliches, Blumen, ein schönes Essen, aber nicht in einem Restaurant, in dem man zwischen tausend Anderen wie in einer Legebatterie sitzt und sich die Verliebten überromantisierte Blicke zu werfen. Am Ende haben wir noch eine unfreundliche Bedienung und der Valentinstag ist im Eimer, denkt sich Finn und ein leises Gefühl von Frustration macht sich bei ihm bemerkbar, weil er zwar ungefähr weiß was er will, es bis jetzt aber immer noch nicht gefunden hat.

Ah, jetzt habe ich es, das klingt doch schon besser, 2 Tage in unserem Hotel mit Candlelight-Dinner und Wellness springt es ihn förmlich aus den Suchergebnissen seines Laptops an. Also ab auf die Website des Anbieters und die Angebote durchgestöbert. Schon toll, was die da bieten, aber 2 Tage mit Wellness, Halbpension, Massage, Champagner auf dem Zimmer – na ja ein Schnäppchen ist das nicht gerade und auch hier das gleiche Problem wie in einem Restaurant. Wir sitzen vermutlich zwischen hundert Anderen beim Essen und... – herje, gibt es denn nichts, was meinen Vorstellungen entspricht!?

Falscher Suchbegriff bei Google?

Langsam wird Finn klar, dass seine Recherchen und der Suchbegriff "Valentinstag" ihn so nicht weiterbringen und ein Gedanke verankert sich langsam in seinem Kopf – warum nicht das Ganze bei uns zu Hause organisieren, denkt er sich, da fühlen wir uns beide wohl und geborgen und Lilja schläft sowieso viel besser in Ihrem eigenen Bett? Man könnte die Wohnung schön dekorieren, eine Massage können wir uns gegenseitig geben, dazu schöne Musik, nur das Essen fehlt noch.

Das ist es – googeln wir mal nach Candlelight-Catering in München. Interessant, hier haben wir einen Anbieter, der das auch noch als Aktion mit Rabatt anbietet. Das hört sich doch gut an, je nach Budget, kann ich vom Essen, Getränke und Geschirr, über einen privaten Koch bis hin zur Dekoration alles buchen und ein Cateringbeispiel haben die auch noch auf der wirklich gut gemachten Website. Genau das ist es, was Finn sich vorgestellt hatte, erst aber durch die Vergleiche der verschiedenen Valentinstag-Angebote im Internet in seinem Kopf Gestalt angenommen hatte.

Da zieh ich es vor, mein Geld in ein gutes Catering zu Hause zu investieren, als in ein Hotel, in dem man sich wie auf einem Präsentierteller fühlt. Vielleicht organisieren sie auch noch einen Blumenstrauß für meine Lilja, wenn sie auch Dekoration mit anbieten? Während sich vor seinem inneren Auge schon ein wundervoller Abend mit Lilja abspielt, klickt Finn schon auf das Kontaktformular. Oh, die bieten ja wirklich viel Auswahlmöglichkeiten an. Eine Telefonnummern steht da auch. Dann werde ich da doch gleich mal anrufen, bevor ich vielleicht die falsche Anfrage stelle. Mir ist telefonieren eh lieber.

Das richtige Geschenk ist gefunden!

Catering Service: “Da Baffo, Brunner Grüß Gott.”
Finn: “Hallo hier ist Finn. Ich habe Ihre Valentinstag-Aktion auf Ihrer Internetseite gefunden und interesse mich dafür. Wie sieht es denn mit dem Essen aus, kann ich da frei wählen oder haben Sie Empfehlungen?
Manfred Brunner: “Wir können das gerne nach Ihren Wünschen gestalten. Empfehlen würden wir unser Candlelight-Dinner, das Sie auch auf unsere Internetseite gefunden haben. Wie sieht denn Ihr Budget aus, das nicht überschritten werden soll?”
Finn: “Ja über die 300 € sollte es nicht gehen. Am liebsten hätte ich ein einfaches Menü mit 3 Gängen, das nur noch geliefert und aufgewärmt werden muss. Das heißt ich benötige keinen Koch vor Ort. Zu trinken hätte ich gerne Limonade und Prosecco, falls Sie das anbieten. Geschirr benötigen wir nicht, das habe ich zu Hause. Lediglich eine schöne weiße Tischdecke und Servietten bräuchte ich und etwas Tischdeko. Und ich hätte noch eine Bitte, wäre es möglich einen Blumenstrauß für meine Freundin zu organisieren?”
Manfred Brunner: “Das hört sich doch sehr gut an. Das mit dem Blumenstrauß ist gar kein Problem. Als Limonade würden wir unsere hausgemachte Zitronen-Ingwer Limonade empfehlen. Den Prosecco kalkuliere ich in das Budget ein. Bis spätestens morgen erhalten Sie von mir ein unverbindliches Angebot mit zwei Menü-Vorschlägen, aus denen Sie dann auswählen können. Das Budget werden wir auf jeden Fall einhalten können und falls etwas Ihren Vorstellungen nicht entspricht, können wir das ohne Probleme anpassen. Was halten Sie davon?”
Finn: “Perfekt. Ich freue mich auf Ihr Angebot und werde mich dann telefonisch bei Ihnen melden. Einen schönen Abend noch.”
Manfred Brunner: “Ihnen ebenfalls einen schönen Abend.”

Mit einem guten Gefühl nach Hause.

So das war's, das wird bestimmt ein voller Erfolg und ich werde Lilja damit garantiert überraschen und beeindrucken. Da Baffo – interessanter Name für einen Caterer. Da werd' ich mich noch mehr auf der Website umschauen und schauen, was die sonst noch anbieten. Mit einem guten Bauchgefühl und zufrieden über seine Arbeit an der Valentinstag-Überraschung für die Frau seines Lebens, schloß Finn seinen Laptop und machte sich auf den Weg nach Hause.